
Wieder auf Kurs
Nach einer mehrwöchigen Wettkampfpause galt es für Daniel Hubmann an den Selektionsläufen für die nächsten Weltcupläufe wieder ernst. Trotz der Ungewissheit über seinen Formstand freute er sich auf die drei Läufe und war nur schon froh, endlich weider voll einsatzfähig zu sein.
Der erste Testlauf fand am letzten Donnerstag auf der Karte Les Alpettes statt, wo 1981 die WM-Langdistanz ausgetragen wurde. Das ruppige und spannende Gebiet bei Bulle enttäuschte nicht und wir bekamen einen richtig tollen OL geboten. Mit meiner Leistung war ich zufrieden, auch wenn sich gegen den Schluss noch ein paar Zeitverluste einschlichen. Der erste Rang war dann umso erfreulicher, denn damit hatte ich nicht gerechnet.
Nach einem Ruhetag ging es in Österreich mit zwei Läufen im Rahmen des nationalen Weekends weiter. Die Mitteldistanz bei Laterns auf einer neuen Karte entpuppte sich als sehr schönes OL-Gelände. Da die Belaufbarkeit und die Sicht sehr gut waren, wurden aber kaum Fehler gemacht und man musste erst recht um jede Sekunde kämpfen. Von diesen Sekunden hatte der Thurgauer am Schluss einige zu viel auf dem Konto. Nach einem fehlerfreien Lauf musste er die Leaderposition zum zweitletzten Posten noch abgeben und lief mit sieben Sekunden Rückstand ins Ziel.
Sein Formstand schien also gut zu sein und so wollte er in Dornbirn bei der Sprint-SM angreifen und wenn möglich einen weiteren Titel gewinnen. Leider wählte Hubmann aber in der Startphase ein paar suboptimale Routen und hatte bei Posten 6 schon zehn Sekunden Rückstand. So wurde es nichts mit der Titelverteidigung und Hubmann egalisierte stattdessen sein schlechtestes Resultat bei einer Sprint-SM.
Die Gesamtbilanz dieser Testlaufserie fällt für Hubmann sehr positiv aus. Ende März und im April musste er wegen einer Schienbeinentzündung das Training umstellen. Während fünf Wochen machte er keine intensiven Lauftrainings und an 20 Tagen schnürte er seine Laufschuhe gar nicht. Dafür trainierte der Thurgauer viel auf dem Velo und auch im Wasser, womit er sein Leistungsniveau offensichtlich gut halten konnte. Glücklicherweise verpasste Hubmann während dieser Phase keine allzu wichtigen Trainingslager oder Wettkämpfe und kann jetzt wieder Gas geben. Das Programm in den nächsten Wochen ist gedrängt - jetzt befindet sich das Team bereits in Schottland im Trainingslager und am 1. Juni geht's an die nächsten Weltcupläufe nach Norwegen.