
Uzwil kassiert Forfait-Niederlage
Eigentlich hätte der Badmintonclub Uzwil souverän mit 6:2 gegen Argovia gewonnen. Doch wegen einer regelwidrigen Aufstellung wird der Sieg in eine 0:8-Forfait-Niederlage umgewandelt. Immerhin bleibt Uzwil an der Tabellenspitze und besitzt gute Chancen sich am kommenden Wochenende den Wintermeister-Titel zu sichern.
Wie kann das nur passieren? Das fragen sich auch alle Beteiligten. Grundsätzlich ist die Regel bekannt und trotzdem ging sie in der Hitze des Gefechtes schlichtweg vergessen. «Ein ärgerliches Missgeschick», konstatiert am späten Sonntagabend der sichtlich enttäuschte Präsident Jürg Schadegg.
Verhängnisvoller NLB-Spieler
Begonnen hatte alles mit der krankheitsbedingten Absage von Christian Bösiger (Grippe). Uzwil musste zügig handeln, auch wegen der Ausländerbeschränkung. Kurzfristig wurde Thomas Scherrer aus der zweiten Mannschaft (NLB) aufgeboten. Somit spielte er gegen Argovia seinen ersten NLA-Einsatz in dieser Saison. Grundsätzlich alles regelkonform, wenn da nicht die sogenannte Fünf-Runden-Regelung wäre. Diese besagt, dass ein Spieler ligaübergreifend nur fünf Begegnungen in den ersten fünf Runden spielen darf. Da Thomas Scherrer seine ersten fünf Runden bereits in der NLB bestritt, war er für diese fünfte NLA-Meisterschaftsrunde nicht mehr spielberechtigt. Konkret – wäre es die sechste NLA-Meisterschaftsrunde gewesen, dann hätte alles gepasst. Und man höre und staune. Zufälligerweise unterläuft Basel genau der gleiche Fehler wie Uzwil. Auch diese Mannschaft setzte einen regelwidrigen NLB-Spieler ein.
Uzwil dominierte Argovia
Für beiden Teams kommt es jetzt knüppeldick. Beide werden gemäss Reglement mit einer 0:8-Forfait-Niederlage bestraft. Diese ist für Uzwil besonders ärgerlich. Weil sportlich wurde Argovia dominiert. Die Uzwiler zeigten erneut eine souveräne Leistung, trotz einem angeschlagenen Conrad Hückstädt (Hexenschuss) und dem eben abwesenden Stammspieler Christan Bösiger. Andere Leistungsträger sprangen in die Presche und wussten zu überzeugen. Das Kollektiv ist momentan die eindrucksvolle Stärke des BC Uzwil.
Auswirkungen auf Tabelle
Auf die Tabelle wirken sich die beiden Forfait-Niederlagen von Uzwil und Basel erheblich aus. Die Rangliste wird gar massiv verfälscht. Durch die knappen Punktabstände sind nun plötzlich die Vereine bevorteilt, welche Punkte «geschenkt» bekommen. Beispielsweise Argovia mit drei Gratispunkten auf dem Konto. Und fast sicher werden diese im Kampf um die begehrten Playoffplätze mitentscheidend sein. Immerhin verteidigt Uzwil trotz «Niederlage» die Tabellenspitze. Aber nur noch mit einem Punkt Vorsprung.
Heimspiel am Sonntag
Schon am kommenden Wochenende geht es mit einer NLA-Doppelrunde um den inoffiziellen Wintermeister-Titel. Uzwil reist am Samstag nach La Chaux-de-Fonds. Am Sonntag wird bei einem Heimspiel (15 Uhr, Breiti Oberuzwil) das Schlusslicht aus Adliswil empfangen. In beiden Partien will es Uzwil wieder packen. Weil rein sportlich ist Uzwil in dieser Saison immer noch ungeschlagen.
Bildlegende: Ärgerliches Missgeschick: NLB-Spieler Thomas Scherrer (links) spielte unerlaubt gegen Argovia.
Telegramm
Argovia – Uzwil 2:6 (8:0 forfait)
Männereinzel: Wong – Utrosa 21:19, 14:21, 21:11; König – Hückstädt 15:21, 15:21; Knecht – Blondel 7:21, 12:21;
Fraueneinzel: Huser – Hantz 19:21, 20:22;
Männerdoppel: Gayle/König – Blondel/Bach 10:21, 16:21; Wong/Schmid – Utrosa/Scherrer 21:18, 23:21;
Frauendoppel: Keller/Keller – Pelling/Hantz 18:21, 19:21;
Mixeddoppel: Gayle/Huser – Bach/Pelling 21:23, 19:21.