Unihockey Mittelland: Sorgenkind wird zum Pluspunkt
Nach einer lange zähen Angelegenheit, findet Mittelland dank einem für einmal äusserst effektivem Überzahlspiel zum 7:5-Sieg gegen Davos-Klosters. Damit kann UM den fünften Rang in der NLB verteidigen.
Am Ende des Tages blieb die Erkenntnis: Unihockey Mittelland führt seine intern definierte Mission fort, gegen die verbleibenden schlechter klassierten Gegner bis zum Ende der Hinrunde auf der Siegesstrasse zu bleiben. Nach dem Auswärtserfolg über Zürisee konnte am Sonntagnachmittag der letztjährige Qualifikationssieger und UM-Angstgegner Davos bezwungen werden. Welchen Stellenwert die Mittelländer Führungsetage dem angestrebten Sieg beimass widerspiegelte die Taktik, über die gesamte Spieldauer mit zwei Linien durchzuspielen. Dennoch bekundete Olten-Zofingen gegen die über eiserne Kondition verfügenden Murmeltiere aus Davos 47 Minuten lang grösste Mühe, das Geschehen nach seinem Gusto zu gestalten. Zuletzt war das Überzahlspiel Mittellands so etwas wie das Sorgenkind gewesen. Gegen die Bündner zeigten sich die Mittelländer in diesem Bereich stark verbessert – mehr noch: Sämtliche vier kleine Strafen gegen Davos wusste die Mittelländer Powerplayformation auszunutzen.
Nach einem frühen 0:2-Rückstand bemühte der NLB-Fünfte seine Offensive, um auf die Siegesstrasse zurückzukehren, lange Zeit vergebens. In der 15. Minute gelang der Paradeformation von Olten-Zofingen mit dem schönsten Spielzug der Partie der Anschlusstreffer. Eingeleitet wurde Letzterer durch einen wunderschönen Flippass von Sam Schneiter über das ganze Spielfeld zu Dominic Mucha, der seinerseits direkt zu seinem alleine vor dem Tor postierten und vollstreckenden Bruder Manuel weiterleitete. Erst im Mittelabschnitt bewerkstelligte Sam Schneiter kurz vor Ablauf des ersten Überzahlspiels den ersehnten Ausgleichstreffer, worauf die Partie merklich abflachte und die beiden Kontrahenten sich weitgehend neutralisierten. Mittelland bewies in dieser zähen Phase Geduld, versuchte das Spieldiktat stets in seinen Händen zu halten und wurde dafür belohnt. Ironischerweise zeichnete der in der zweiten Drittelspause durch den Letten Kostusevs ersetzte Marius Flury dafür verantwortlich, dass Mittelland erstmals in Führung ging. Flury griff nämlich in der 46. Minute als Powerplayspezialist wieder ins Geschehen ein und traf prompt zum 3:2. Plötzlich schien der Knoten bei Olten-Zofingen gelöst. Innerhalb von fünf Spielminuten zogen die Platzherren durch Treffer von Kostusevs, Schneiter und abermals Flury auf 6:2 davon – wobei zwei weitere Tore mit einem Mann mehr zustande kamen. Erst zu diesem Zeitpunkt schien Davos zu einer Reaktion fähig, indem es das kurzweilige Mittelländer Nachlassen zu zwei Anschlusstreffern nutzte, ehe Dominic Mucha mit dem 7:4 die Entscheidung herbeiführte. Dank dieses Vollerfolges wahrt Mittelland den Anschluss an die Top-4 – gegen Schlusslicht Ticino soll nun ein weiterer Sieg folgen. (Yann Schlegel)
Quelle: Unihockey Mittelland
Bild: André Grossenbacher
Telegramm
Mittelland – Davos-Klosters 7:5 (1:2, 1:0, 5:3)
Giroud Olma. – 115 Zuschauer. - SR: J. Bühler/Y. Bühler.
Tore: 7. Thöny (Dürr) 0:1. 13. Rizzi (Guler) 0:2. 15. M. Mucha (D. Mucha) 1:2. 23. Schneiter (Pass/Ausschluss Laely) 2:2. 47. Flury (M. Mucha/Ausschluss Wiedmer) 3:2. 48. Kostusevs (Pauli) 4:2. 51. Schneiter (Flury/Ausschluss Wiedmer) 5:2. 52. Flury (M. Mucha/Ausschluss Laely) 6:2. 53. Waser 6:3. 54. Baumgartner (Vladar/Ausschluss Zwirner) 6:4. 56. D. Mucha (Zwirner) 7:4. 57. Rizzi (Baumgartner) 7:5.
Strafen: 2-Mal 2 Minuten gegen Mittelland, 4-Mal 2 Minuten gegen Davos.
Mittelland: Unternährer; Burgherr, Pass; Zwirner, Vaicis; Dominic Mucha, Schneiter, Manuel Mucha; Flury, Pauli, Baumann; Kostusevs.
Davos: Luzi; Nevrkla, Joos; Waser, Guler; Rizzi, Baumgartner, Wiedmer; Dürr, Vladar, Thöny; Buchli, Marugg, Laely.
Bemerkungen: 3. Pfostenschuss Buchli, 39. Pfostenschuss Baumgartner. 48. Time-out Davos. Davos ab 59:19 ohne Torhüter.