
Thurgauer Wildwasserfahrer unterwegs zu neuen Ufern
Nachwuchsförderung durch die Schaffung einer Teilzeitstelle, versuchsweise während eines Jahres zu zehn Prozent. Bei erfolgreicher Umsetzung soll die Stelle anschliessend auf 20 Prozent aufgestockt werden.
So lautete der Antrag, mit dem der Vorstand der Thurgauer Wildwasserfahrer (TWF) anfangs Januar die Vereinsmitglieder überraschte. Grund dafür sei die dauernde Überlastung der Trainer, die 2014 aufgrund einzelner Rücktritte sogar noch zugenommen habe, führte Vereinspräsident Andreas Bartelt in seinem Jahresbericht aus: „Die momentane Situation ist meines Erachtens nicht tragbar und gefährlich für die Entwicklung des Vereins.“
Die Diskussion an der Mitte Februar stattgefundenen GV über diesen Antrag verlief weit weniger hitzig als jene zwei Jahre vorher, als die Einführung eines Punktesystems beschlossen wurde, mit dem für den Verein geleistete Arbeiten entschädigt werden. Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass sich die damals geäusserten Befürchtungen, es würden falsche finanzielle Anreize geschaffen, die zu Unstimmigkeiten führen könnten, und die Erfassung der Punkte würde einen unnötigen Aufwand verursachen, als unbegründet erwiesen haben. So wurden sowohl die Schaffung der Teilzeitstelle als auch die Weiterführung des Punktesystems einstimmig, bei nur wenigen Enthaltungen, angenommen. Ein Grund dafür liegt sicher in der stabilen Finanzlage des praktisch schuldenfreien Vereins, wie sie vom Kassier Urs Riesen dargelegt wurde. Ziemlich konstant bleibt auch die Anzahl der Mitglieder. Einmal mehr halten sich Neueintritte und Austritte ungefähr die Waage.
Mit grossen Applaus wurde Urs Riesen von der Versammlung zum Ehrenmitglied erkoren. Als Jugendlicher 1988 dem TWF beigetreten, ist er seit 1994 fast ununterbrochen im Vorstand tätig und stellt eine Art Brücke dar zwischen der Gründergeneration und der jungen Altersgruppe, die heute den Verein lenkt. Diesen nicht ganz einfachen Übergang des seit 1977 bestehenden Kanuklubs erreicht zu haben, ist wesentlich sein Verdienst und fällt denn auch in die Jahre seiner Präsidentschaft.
Im bewährten Rahmen weitergeführt wird auch das Jahresprogramm. Höhepunkte sind: anfangs Mai der traditionelle Thurbummel, Mitte Juli das Pfyner Kanupoloturnier, im August die Mitwirkung am Kreuzlinger Fantastical, ausserdem Ende Juli das Kanulager im Engadin. Für Neueinsteiger gibt es wiederum einen Anfängerkurs, der nach den Sommerferien beginnt.