Thurgauer Wildwasserfahrer: Sportliche Erfolge und künftige Herausforderungen
Kanu und Kajak

Thurgauer Wildwasserfahrer: Sportliche Erfolge und künftige Herausforderungen

Die Thurgauer Wildwasserfahrer (TWF) paddeln weiterhin von Sieg zu Sieg. „Der grösste sportliche Erfolg war sicherlich die Bronzemedaille von Naemi Brändle an der Junioren WM im Kanuslalom“, schreibt Vereinspräsident Andreas Bartelt in seinem Jahresbericht.

Ein weiterer Höhepunkt war der Dreifachsieg an der Kanupolo SM. Erstmals in der Vereinsgeschichte holte der TWF den Meistertitel in allen drei Kategorien: Herren, Damen und Junioren. Angesichts dieser sportlichen Errungenschaften auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre jedoch verfehlt. Denn auch die künftigen Herausforderungen werden nicht verschwiegen. An erster Stelle wird die „Frauenförderung“ genannt: „Es bringt nicht viel, die Mädchen gut auszubilden, wenn wir danach keine strukturierten Anschlussprogramme bieten können“, schreibt er dazu im Jahresbericht. Man habe sich zu diesem Thema bereits Gedanken gemacht und hoffe, die Anschlussprogramme bald schaffen zu können.

Weitere Schwachstellen im Verein seien die Kanuvermietung und das Sponsoring. Der Posten des Materialwartes im Vorstand sei schon seit einigen Jahren nicht mehr besetzt und dessen Aufgaben habe man sich aufgeteilt, um mit der Unterstützung einiger Mitglieder doch noch einige Kurse anbieten zu können. Im Weitern sei das Angebot im Wildwasser und Breitensport immer ein wenig kleiner geworden; der TWF solle jedoch ein Verein für alle Paddler sein. So einfach und klar die Probleme benannt werden, so dornenvoll und verstrickt ist deren Lösung. Das zeigte sich exemplarisch beim Antrag von drei Mitgliedern an die – wie üblich anfangs Februar durchgeführte – GV zur Anschaffung von acht neuen Wildwasserbooten. Dies bringe nichts, argumentierte der Vorstand, solange der Posten des Materialwarts nicht besetzt sei. Nach ausgiebiger und lebhafter Diskussion folgten 15 Mitglieder dieser Argumentation und lehnten den Antrag ab, während 11 ihm zustimmten, bei 3 Enthaltungen.

Die zahlreich anwesenden Junioren, die noch nicht stimmberechtigt waren, die Diskussion jedoch aufmerksam verfolgten, lassen die berechtigte Hoffnung zu, dass für die vakante Stelle des Materialwarts in absehbarer Zeit eine Lösung gefunden wird, so dass sich das Problem der Materialvermietung und der Angebote im Wildwasser und Breitensport danach fast von selbst lösen werden. Alle übrigen Traktanden waren unbestritten und wurden meistens einstimmig verabschiedet. Ebenso glatt verlief ein Wechsel im Vorstand: Nach dem Rücktritt von Colin Weber übernimmt Stephan Bartelt seinen Posten als Hüttenwart. Bei den Mutationen war diesmal – mit je vier Ein- und Austritten sowie drei Übertritten von den Junioren zu den Erwachsenen – die Bilanz wieder leicht positiv. Das Jahresprogramm 2019 bringt keine Überraschungen, Höhepunkt wird einmal mehr das Pfyner Poloturnier im Spätsommer sein. - rth