
Sechster Derbysieg für Baumgartner
Favorit Oak Harbour hat das 34. Swiss Derby auf der Pferderennbahn Frauenfeld gewonnen. Firestorm und Master of Finance belegten die Ehrenplätze. Für Besitzer Peter Baumgartner war es der bereits sechste Derbysieg.
Mit 82 Jahren wollte er es nochmals wissen: Erst am letzten Montag liess Peter Baumgartner Oak Harbour aus dem Stall des französischen Trainers Alain de Royer Dupré für das Swiss Derby nach nennen. Für 8000 Franken. Diese haben sich gelohnt. Der Hengst hat gestern mit Spitzenjockey Maxime Guyon im Sattel den mit 100'000 Franken dotierten Saison-Höhepunkt (2400m) gewonnen. Oak Harbour griff im letzten Bogen den führenden Filou an und schien durchzuziehen. Der deutsche Gast Firestorm mit Reiter Daniele Porcu wurde aber immer schneller, konnte den Favoriten aber nicht mehr bedrängen und wurde Zweiter.
Mitfavorit Master of Finance, der in England trainiert wird, wurde mit Ioritz Mendizabal Dritter. Der Inländer Filou schlug sich tapfer und wurde Vierter. 4000 Zuschauer haben das packende Rennen miterlebt.
Für den St.Galler Peter Baumgartner war es bereits der sechste Derbysieg. Von 1988 bis 1991 sowie 1994 hatten seine Pferde gewonnen. 20 Jahre nach dem letzten Sieg war es nochmals soweit. «Ich freue mich extrem über diesen Sieg», sagte Jakob Rohr. Er hat für Baumgartner den Hengst ausgesucht und alles für ihn organisiert. «Als ich gehört hatte, dass er blind ist besuchte ich ihn. Und er fragte mich, ob ich für ihn nochmals einen Derbystarter suchen würde, aber einen guten», erzählt er und strahlt.
Emotional für die Familie
Auch Peter Baumgartner selber war glücklich. «Aufgrund seiner Referenzen dachte ich er würde leichter gewinnen. Aber schön, dass es geklappt hat. Ich danke meinem Manager herzlich», sagte er. Und auch seine Frau Mounia strahlte. «Es ist sehr emotional, dass Peter das Derby nochmals gewinnen konnte, obwohl er nichts mehr sieht.» Erstmals seien auch die Kinder mit dabei gewesen. Oak Harbour wechselt nun zu Trainer Andreas Schärer nach Dielsdorf. Als nächstes soll er im Grand Prix Jockey Club laufen.
Im wichtigsten Trabrennen des Tages (30'000 Franken, 2400m) gewann Une du Martza mit einem tollen Endspurt vor Rêve de Coeur und Podium du Rib. Im sogenannten Kleinen Derby (2000m) liefen die Stuten stark. Sing with Bess mit Olivier Plaçais im Sattel setzte vor Lady Emmuska und Georgina durch. Für Trainer Miroslav Weiss gab es noch zwei weitere Erfolge: Bei den Zweijährigen (1150m) gewann Archi Pink mit Aurélien Lemaître vor Mashua und Sing Sing. Und Footprintinthesand gewann mit Daniele Porcu die Türler Sprinter Trophy (1150m) vor Lidasha und Lunardo.
Lemaire mit tollem Ritt
Im letzten Rennen über 1850m zeigte Spitzenjockey Christophe Patrice Lemaire sein Können: Er gewann mit Cap Sizun vom letzten Platz aus und liess Fundao und Glad Panther hinter sich. Im Cross Country (4600m) gewann Pilgrim vor Favorit Avellino und Quick Fellow. Letzter gehört dem Frauenfelder Ehepaar Ivo und Esther Baumgartner. Sie waren sehr zufrieden: «Er ist toll gesprungen. Leider hat er zwei Eisen verloren.»
Das Jagdrennen (3700m) sicherte sich Toscan des Brosses überlegen vor Monkstown und Ian. Little Lilly war leider am letzten Sprung gestürzt. Ihr Reiter Raphael Lingg musste ins Spital gebracht werden. Das zweite Trabrennen Tino de Lou vor Roméo de Combourg und Rinaya du Thot.
(Quelle: Rennverein Frauenfeld)