
Sandra Stöckli ist für die WM nominiert
Grosse Ehre für Sandra Stöckli-Hager. Die Joner Handbikerin steht im Schweizer Aufgebot für die Paracycling-Weltmeisterschaften, welche vom 28. Juli bis 2. August 2015 im luzernischen Nottwil stattfinden. Zwei Top-Klassierungen im Weltcup sowie zwei Silbermedaillen an den Schweizer Meisterschaften standen am Ursprung der Nominierung.
Die freudige Kunde überbrachte ihr Nationaltrainer René Savary von Swiss Cycling höchstpersönlich. Am Mittwochabend erfuhr Sandra Stöckli von ihrer Selektion. „Ich freue mich riesig“, sagt die ehemalige Rollstuhlsportlerin. Sie vertritt die Schweiz erstmals an einer Weltmeisterschaft im Paracycling.
Im Eiltempo an die Spitze
Erst vor eineinhalb Jahren hatte sie vom Rennstuhl auf das Handbike umgesattelt. Dort reifte sie innert Kürze zu einer Weltklassefahrerin. Ein zweiter Platz beim UCI Weltcup in Yverdon im Zeitfahren, ein vierter Schlussrang bei der gleichen Veranstaltung im Strassenrennen sowie ein zweiter Platz beim stark besetzten internationalen Wettkampf in Rosenau (Fr) zeugen vom kometenhaften Aufstieg der begabten Spitzensportlerin aus Rapperswil-Jona. Zudem beendete Sandra Stöckli sowohl das Strassenrennen als auch das Zeitfahren der diesjährigen Schweizer Meisterschaften in Steinmaur als Zweite. Beide Male wurde sie lediglich von Sandra Graf geschlagen.
Das WM-Aufgebot bedeutet eine logische Konsequenz dieser starken Auftritte im Verlauf des Wettkampfjahres 2015. Am 31. Juli darf sie beim Zeitfahren an den Start gehen. Am 2. August bestreitet sie dann auch noch das vielbeachtete Strassenrennen rund um Nottwil. „Die Nomination für die WM ist keine Selbstverständlichkeit“, stellt Sandra Stöckli klar. „Ich habe erst im Februar 2014 entschieden, komplett auf den Handbike-Sport zu setzen.“
Fulminanter Weltcup-Einstand
Den geforderten A-Wert für die WM-Selektion erreichte sie bei ihrem Weltcup-Debüt in Yverdon. Dort verblüffte sie Mitte Juni mit einem zweiten Platz im Zeitfahren. Sie landete auf Anhieb eine Top-Klassierung und liess etliche gestandene und von internationalen Grossanlässen erprobte Handbikerinnen hinter sich. „Dieses Resultat kam auch für mich völlig überraschend“, stellt die Jonerin rückblickend fest.
Ähnlich wie in Yverdon wird es Sandra Stöckli an den Weltmeisterschaften in Nottwil mit einer selektiven Strecke zu tun bekommen. „Das Strassenrennen verläuft sehr kupiert“, hat sie bereits in Erfahrung gebracht. Sie stellt sich gerne dieser Herausforderung und erhofft sich aufgrund ihrer körperlichen Konstitution im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen einen leichten Vorteil. Die zierliche Jonerin blickt jedenfalls erwartungsfroh dem Saisonhöhepunkt entgegen: „Diese Heim-WM bestreiten zu dürfen, bedeutet mir sehr viel. Ich werde wie gewohnt mein Bestes geben.“