(Noch) eine Nummer zu gross
Die Schweiz verliert den zweiten Test in Wien gegen Österreich mit 29:31 (13:15). Die SHV-Auswahl kommt dabei erneut nach einem Rückstand wieder zurück.
Die Schweiz verliert auch den zweiten Test in Österreich
Die Schweizer Nationalmannschaft hat am Dreiländerturnier in Maria Enzersdorf auch das zweite Spiel gegen Österreich mit 29:31 (13:15) verloren. Die ohne neun Stammspieler angetretene SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter zeigte dabei einen weiteren erfrischenden Auftritt und machte viel aus ihren Möglichkeiten, musste dem Gastgeber aber einen verdienten Erfolg zugestehen.
Österreich um Nikola Bilyk (THW Kiel) und den 206cm grossen Linkshänder Janko Bozovic, der einen aussergewöhnlichen Tag einzog, gab im BFSZ Südstadt früh den Tarif durch. Der Gastgeber führte rasch mit 4:1 und 6:2 (9.) und es dauerte doch ein paar Minuten, bis die Schweizer nach der erneuten Umstellung – Abwehrchef Samuel Röthlisberger stand aufgrund einer Rückenprellung nicht zur Verfügung – in die Partie fanden. Dann aber entwickelte sich eine Begegnung nach dem Gusto der SHV-Auswahl. Die Schweiz kämpfte um jeden Ball, warf alles in die Waagschale und verkürzte das Skore kontinuierlich. Auch dank Nikola Portner, dem elf Paraden gelangen; darunter mehrere spektakuläre Saves in Eins-gegen-Eins-Situationen.
«Wir wollten unnachgiebig sein, dem Gegner das Leben schwer machen. Das ist uns erneut gelungen», sagte Michael Suter. Er durfte in der Tat zur Kenntnis nehmen, dass seine jungen Akteure viel aus ihren Möglichkeiten machten – obschon sie dem hohen Rhythmus hin und wieder Tribut zollten und etwas Lehrgeld bezahlten. Zoran Markovic zeigte sein Potenzial mit sechs Toren erneut eindrücklich auf, und Dimitrij Küttel (6) war in der Schlussphase in wichtigen Momenten zur Stelle. Lukas von Deschwanden führte gut Regie und übernahm viel Verantwortung, zumal Luka Maros in der ersten Halbzeit geschont wurde.
Ihre beste Phase hatte die SHV-Auswahl nach der Pause, als sie aus einem 18:21-Rückstand eine 24:23-Führung (46.) machte. Der Schweizer Zwischenspurt veranlasste Österreichs Trainer Patrekur Johannesson, wieder auf seine erste Formation zurück zu wechseln, die dann auch prompt wieder die Wende schaffte. «Es war eine ähnliche Geschichte wie gestern: Wir sind nach einem Rückstand stark in die Partie zurück gekommen. Das zeigt, wie stabil unsere Mannschaft psychisch bereits ist», sagte Michael Suter.
Tatsächlich brachte die Schweiz den Gastgeber in jener Phase in Bedrängnis, aber eben nur kurz. «Insgesamt war Österreich mit der ersten Formation diese zwei Tore besser. Das müssen wir akzeptieren», sagte Michael Suter. Die ÖHB-Auswahl stellte denn auch dank einem 6:1-Lauf auf 29:25 (55.) und entschied die Partie. Sie brach damit aber nicht den Willen der Schweizer, die dank dreier Treffer in Serie zum 29:28 (58.) tatsächlich noch einmal den Anschluss schafften. Mehr lag aber in den letzten fünf Minuten dieses Lehrgangs nicht mehr drin.
Telegramm
Österreich – Schweiz 31:29 (15:13)
BSFZ Südstadt, Maria Enzersdorf – 520 Zuschauer – Sr. Badura/Ondogrecula (SVK).
Torfolge: 1:0, 1:1, 4:1, 4:2, 6:2, 6:4, 8:6, 9:6, 9:8, 10:9, 12:9, 15:12, 15:13; 16:13, 17:14, 17:17 (34.), 19:17, 19:18, 21:18, 21:20, 22:20, 23:21, 23:24 (46.), 26:24, 26:25, 29:25 (55.), 29:28 (58.), 31:28, 31:29.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Österreich: Bauer/Aleksic (ab 31.); Hermann, Bozovic (7), Esegovic (5), Frimmel (2), Ranftl (2), Bammer, Zeiner (3), Schopf, Jelinek (2), Breg (1), Bilyk (5), Wagner (3), Neuhold (1), Kirveliavicius.
Schweiz: Portner; Meister (3), Svajlen, Lier (2), Alili, Von Deschwanden (7/3), Küttel (6), Markovic (6), Luka Maros (1), Huwyler, Filip Maros, Lengacher, Getzmann (4).
Bemerkungen: Schweiz ohne Liniger, Delhees, Raemy, Rubin, Sidorowicz, Vernier, Tynowski, Röthlisberger (alle verletzt), Schmid (Pause), Wick, Kindle und Dähler (alle nicht eingesetzt). – Aleksic hält Penalty von Von Deschwanden (40.), der im Nachschuss zum 21:20 trifft. – Time-outs: Österreich (13./6:4, 45./23:23, 60./31:29); Schweiz (8./5:2, 52./27:25, 55./29:25).