NLA: Die Trauben hängen sehr hoch
Unihockey

NLA: Die Trauben hängen sehr hoch

Der HC Rychenberg bekommt es am Sonntag mit dem amtierenden Meister und ersten Titelkandidaten Wiler-Ersigen zu tun. Ein Punktgewinn wäre eine grosse Überraschung.

Sieben Durchgänge sind in der Unihockey-NLA erst gespielt und schon bietet sich der Hälfte der zwölf Mannschaften die erste Gelegenheit, Revanche für eine erlittene Niederlage zu nehmen. Es stehen die Rückspiele der dritten Runde an, was für den HC Rychenberg bedeutet, dass er zum Auswärtsspiel beim Titelverteidiger SV Wiler-Ersigen anzutreten hat. Das Hinspiel hatte das Team von Philipp Krebs vor drei Wochen mit 2:7 verloren. «Wiler war besser», hatte es der Trainer damals auf den Punkt gebracht, «ein 2:7 war es aber nicht.» An seiner Mannschaft hatte ihm trotz Niederlage gefallen, dass sie in der Defensive meistens Herr der Lage gewesen war und ab dem Mitteldrittel Chancen hatte kreieren können. Dass sie diese nicht zu nutzen im Stande gewesen war, hatte ein besseres, ein angemesseneres Resultat verhindert.

Die Fortschritte stehen über allem
Dass es dem HCR im Rückspiel zu Punkten reichen wird, damit ist mit Blick auf den starken, mit drei finnischen Weltmeistern angereicherten Kader der Berner und auf die Tabelle nicht zu rechnen. Es spielt ja auch der Zweite gegen den Neunten oder anders ausgedrückt: Aktuell stehen 19 Punkten der Berner deren sechs der Winterthurer gegenüber. Daraus erschliesst sich, dass beim HCR schon sehr vieles zusammenpassen müsste, damit es zum einen oder anderen Punktgewinn reicht.

Gleichwohl wittert Krebs eine Chance: «Es erwartet uns ein schwieriges Auswärtsspiel, wie es bereits andere gegeben hat und andere geben wird. Wie in diesen ist es auch gegen Wiler möglich, Punkte zu holen. Um diese Chance wollen wir kämpfen.» Anders als im Hinspiel müssten für einen Coup zwei Qualitäten zum Tragen kommen: Zum einen sind die sich bietenden Torchancen zu nutzen und zum anderen gilt es, Flüchtigkeitsfehler in der eigenen Zone unter allen Umständen zu vermeiden.

In diese Richtung stösst auch Krebs, wenn er sagt: «Ich erwarte und will im Vergleich zum letzten Spiel gegen Wiler, das ja erst drei Wochen her ist, unbedingt eine Verbesserung in einigen Bereichen sehen.» Konkret heisst das, dass «ich mehr offensive Durchschlagskraft sehen will. Gegen die zur Zeit beste Defensive wird das natürlich nicht einfach. Und es soll auch die Entwicklung in der Defensive erkennbar sein.» Auch dafür ist Wiler einer der zwei derzeit härtestmöglichen Prüfsteine. «Ob wir unsere Fortschritte dann am Resultat ablesen können, ist eine andere Sache.»

An diesem wird Krebs seine Spieler auch nicht vorrangig messen. Viel wichtiger ist ihm, dass sich die junge Truppe immer besser findet. Unter diesem Aspekt sieht er es auch nicht als Nachteil, dass sie in der achten Runde bereits zum dritten Mal gegen eines der Top 2-Teams anzutreten haben: «Wir brauchen sowieso noch ein wenig Zeit. Wenn wir da gegen gute Gegner spielen – mit GC im Cup werden wir sogar vier solche Spiele vor der Natipause gehabt haben –, ist es für unsere Entwicklung gut.» Es bleibt die Frage, ob die Spieler, der Verein und dessen Umfeld die Ruhe bewahren, wenn es nicht schon bald klappt, den sechs Zählern weitere hinzuzufügen und in der Tabelle über den Strich zu klettern.