Nicholas Bett holte Gold über die lange Hürdendistanz
Nicholas Bett gewinnt an den Weltmeisterschaften in Peking über 400 m Hürden überraschend Gold. Der Kenianer stellt in 47,79 Sekunden eine Jahresweltbestzeit auf.
Bett, der im Halbfinal Kariem Hussein vor der Sonne gestanden und den Finaleinzug des Schweizers verhindert hatte, siegte im Olympiastadion von 2008 vor dem Russen Denis Kudrjawzew, der nach EM-Bronze in Zürich nun WM-Silber gewann und mit 48,05 einen Landesrekord aufstellte. Jeffery Gibson von den Bahamas gewann Bronze. Bett ist der erste Kenianer der über die lange Hüdendistanz eine WM-Medaille gewann.
Eine Schlappe setzte es für die Amerikaner ab. Nachdem Bershawn Jackson und Johnny Dutch, die als Top-Favoriten nach Peking gereist waren, den Final verpasst hatten, gingen Kerron Clement und Michael Tinsley im Endlauf ebenfalls leer aus.
Für die zweite kenianische Goldmedaille des Tages sorgte David Rudisha. Der Weltrekordhalter und Olympiasieger von London holte über 800 m in 1:45,84 Minuten seine zweite Goldmedaille an Weltmeisterschaften nach Daegu 2011. Der frühere Seriensieger zog 200 m vor dem Ziel von der Spitze aus den Endspurt an und liess sich von Europameister Adam Kszczot und Amel Tuka aus Bosnien-Herzegowina nicht mehr abgefangen.
Über 1500 m der Frauen holte sich die haushohe Favoritin Genzebe Dibaba ihren ersten WM-Titel im Freien, nachdem sie in der Halle bereits zweimal Gold gewonnen hatte. Die äthiopische Weltrekordhalterin, die auch über 5000 antreten wird, feierte nach einem Steigerungslauf auf den letzten 800 Metern in 4:08,09 Minuten einen überlegenen Sieg und krönte damit ihre herausragende Saison. Silber ging an die Kenianerin Faith Kipyegon, Bronze an Sifan Hassan aus Holland.
Im Diskuswerfen der Frauen entthronte die Kubanerin Denia Caballero die Kroatin Sandra Perkovic. Die Jahresbeste aus Kuba warf den Diskus bereits im ersten Durchgang auf 69,28 m und setzte damit eine Marke, an die keine der Konkurrentinnen auch nur annähernd mehr herankam. Während die 25-jährige Kubanerin ihre erste Medaille an einem Grossanlass holte, kassierte Perkovic die erste Niederlage an internationalen Meisterschaften seit sechs Jahren. Nachdem die dreifache Europameisterin 2011 die WM in Daegu wegen einer sechsmonatigen Dopingsperre verpasst hatte, gewann sie 2012 Olympia-Gold und holte 2013 in Moskau den WM-Titel.
Im einzigen technischen Wettbewerb der Männer siegte mit 8,41 m der Brite Greg Rutherford, der erstmals an Weltmeisterschaften Gold gewann.