SCK mit dem Rücken zur Wand: Verlieren verboten!
In der NLA-Qualifikation hat der SC Kreuzlingen gegen Lugano in drei Duellen kein einziges Mal verloren, aber im Playoff-Final läuft derzeit alles für die Tessiner. Sie liegen mit 2:1 Siegen vorne. Eigentlich wäre die Best-of-5-Serie bereits beendet, hätte Lugano in der zweiten Finalpartie nicht einen gesperrten Spieler eingesetzt. Heute muss der SCK im Tessin gewinnen, sonst ist die erfolgreiche Titelverteidigung futsch!
sport-fan.ch hat den 31-jährigen Center und langjährigen Kreuzlinger Topscorer Rudi Vacho nach den Gründen für die nicht ganz zufriedenstellenden Leistungen in den bisherigen drei Finalspielen befragt.
Herr Vacho, was hat der SCK bisher falsch gemacht?
Vacho: Eigentlich nicht sehr viel. Wir müssen einfach etwas stabiler agieren - insbesondere in der Abwehr. Vorne erzielen wir genügend Tore. Im Normalfall müssten 14 Tore wie am Dienstag eigentlich zum Sieg ausreichen...
Nicht nur die Zuschauer haderten am Samstag im dritten Finalspiel mit den Schiedsrichtern. Der SCK kassierte zumindest in den ersten drei Vierteln viele, Lugano dagegen fast gar keine Ausschlüsse. Zwischenzeitlich stand das Verhältnis bei sechs gegen eine Strafe.
Vacho: Wenn man bedenkt, dass beide Teams über starke Center verfügen und das gleiche Abwehrsystem (Zone, die Red.) spielen, dann ist das Verhältnis der Ausschlüsse in den ersten drei Vierteln schon sehr ungewöhnlich. Da wurde meine Meinung nach nicht immer auf beiden Seiten derselbe Massstab angewendet. Im letzten Abschnitt hatte ich dann den Eindruck, dass die Schiedsrichter die Statistik schönern und teilweise kompensierten wollten.
Besonders Sie als Schlüsselspieler bekommen die ganz Härte der gegenerischen Abwehr am eigenen Leib zu spüren - oftmals hart an der Grenze der Fairness…
Vacho: Ich habe mich nach dem Spiel tödlich aufgeregt. Die Verteidigungsweise der Tessiner war hart am Limit - teilweise sogar darüber. Die Center müssten von den Schiedsrichtern besser geschützt werden. Hart verteidigen ist grundsätzlich okay für mich. Damit kann ich umgehen. Aber es sollte nicht unfair werden. Diese Grenze wurden meiner Meinung nach zu oft überschritten.
Sie reisen heute mit dem Rücken zur Wand nach Lugano. Bei einer weiteren Niederlage wäre die Finalserie entschieden. Ist diese Ausgangslage mehr Druck oder eher eine zusätzliche Motivationsspritze?
Vacho: Klar, Druck ist immer mit im Spiel. Das war im letzten Jahr nicht anders. Damals standen wir im Halbfinale gegen Lugano ebenfalls mit dem Rücken zur Wand. Den Ausgleich schafften wir allerdings zuhause, bevor wir dann im Tessin das alles entscheidende fünfte Spiel gewannen. Wieso soll uns die Wende nicht auch in diesem Jahr gelingen?
Ihr Tipp für die heutige vierte Partie?
Vacho: Wir gewinnen mit 12:8 und sorgen dafür, dass es am Donnerstag im Hörnli zum grossen Showdown kommt. Schönes Wetter ist bereits bestellt und die Tribünen wären sicher auch bis auf den letzten Platz gefüllt. Diese Aussicht motiviert uns heute natürlich zusätzlich!
Besten Dank für das Gespräch!