Lugano holt seinen 14. Meistertitel
Es hat nicht sollen sein: Der SC Kreuzlingen verliert das Meisterschaftsfinale im fünften und letzten Playoff-Finalspiel gegen Lugano NPS 9:10 und muss mit der Silbermedaille Vorlieb nehmen. Die Luganesi sind verdienter Meister, weil sie genau auf die finale Phase zur Bestform gefunden hatten und Kreuzligen dreimal im eigenen Bad schlagen konnten.
Bilder von Mario Gaccioli
Nachdem die Kreuzlinger die Meisterfeier am Dienstag noch verhindern konnten, stand vor dem fünften und letzten Spiel im Kreuzlinger Hörnli alles offen. Die Gastgeber konnten auf rund 1300 Fans im Rücken zählen, Lugano reiste seinerseits mit schon zwei Auswärtssiegen im Gepäck an.
Hochklassige Partie
Beide Teams zeigten in der Finalissima ihren besten Wasserball. Zu Beginn auf die Defensive konzentriert, spielten beide vorsichtig und wollten auf keinen Fall einem frühen Rückstand nachrennen müssen. Lugano eröffnete den Skore nach drei Minuten, Kreuzlingens Antwort folgte durch Captain Weideli fast im Gegenzug. Die Partie wogte bis Mitte des dritten Spielabschnitts hin und her, ohne dass sich ein Team hätte absetzen können. Beide Centerspieler wurden mehrheitlich gut abgedeckt, Tore fielen vor allem durch Spielzüge im Halbkreis und Weitschüsse aus dem Rückraum. Die Mannschaften kassierten wieder deutlich weniger Strafen als in Spiel 4, sodass die selteneren Überzahlsituationen noch wertvoller wurden. Kreuzlingen konnte drei Strafen zu Toren ummünzen, kassierte von Lugano in Unterzahl aber ebenso viele Tore.
Ausgleichschancen in den Schlusssekunden
Ein Zwischenspurt vor der letzten Pause brachte eine zeitweilige 7:9-Führung für die Gäste, die Kreuzlingen im Schlussviertel vehement auszugleichen versuchte. Beim Stand von 9:10 knallten zwei stark herausgespielte Abschlüsse an die Unterkante des Torgehäuses, der zweite davon nur wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit. Kreuzlingen hatte in der entscheidenden Phase das Glück nicht auf seiner Seite, und Luganos Nerven hielten dem letzten Ansturm der Thurgauer stand.
Scharmützel nach Abpfiff
Nach einigen Scharmützeln bei Abpfiff der Partie war es dann schlussendlich Captain Siro Knijnenburg, der den Pokal unter Tessiner Jubel in Empfang nehmen durfte. Der Traditionsverein aus dem Tessin hat damit zum vierzehnten Mal die NLA-Meisterschaft für sich entschieden und ist in der ewigen Rangliste neu auf Platz zwei hinter Horgen. Die Tessiner haben sich den Titel mit einer bärenstarken Playoff-Kampagne verdient, in der man den SC Horgen gleich mit 3:0 eliminieren konnte und sich im Final gegen Kreuzlingen nicht einmal durch eine Forfait-Niederlage in Spiel 2 aufhalten liess.
Bei Kreuzlingen sitzt die Enttäuschung tief nach drei gewonnenen Meisterschaften in Serie und der angestrebten Wiederholung des Doubles. Die Thurgauer haben sich aber wenig vorzuwerfen, denn auch sie fanden rechtzeitig zur Playoff-Phase zu ihrer besten Form und boten den entfesselten Luganesi Paroli. Erst im letzten Spiel musste man sich geschlagen geben, und am Ende fehlten den Kreuzlingern nur Zentimeter ins vielleicht rettende Penaltyschiessen.
Telegramm
SC Kreuzlingen – Lugano NPS 9:10 (3:2, 2:2, 3:5, 1:1); Endstand 2:3
Schwimmbad Hörnli, Kreuzlingen. - 1300 Zuschauer. - SR Kramer und Suazo.
Strafen: Kreuzlingen 6, Lugano 10.
Torfolge: 0:1, 1:1, 1:2, 3:2, 3:4, 5:4, 5:5, 6:5, 6:6, 7:6, 7:9, 8:9, 8:10, 9:10.
Kreuzlingen: Spasojevic; J. Herzog, Petrovic (2), Raschle, Keller, M. Herzog, Zahnd (1), Fässler (1), Vacho (2), Buob, Pleyer (1), Weideli (C,2), Weber.
Lugano: Maksimovic; Weiler, Schwimer (2), Graziani, M. Radivojevic, Zanola, D. Radivojevic (2), Knijnenburg (C,2), Motta, Bortone, Marino (4), El Mehrek, Strepparava.
TKB Best Player of the Game: Nicolas Weideli, Umberto Marino.
Bemerkungen: SCK ohne Szomogyi, Stalder.