Schweizerinnen steigern sich, verlieren trotzdem
Volleyball

Schweizerinnen steigern sich, verlieren trotzdem

Les Breuleux. Auch im zweiten Testspiel gegen Spanien konnten die Schweizer Elite-Damen keinen Satz gewinnen. Gegenüber dem Spiel vom Vorabend war jedoch eine klare Steigerung ersichtlich.

Vor dem Spiel sprach Coach Timo Lippuner ein Problem vom Freitag Abend an. Die Erfolgsquote beim Abschluss war unabhängig von der Präzision der Serviceannahme und Verteidigung. Anders gesagt: Wenn der Ball perfekt zur Passeuse kommt, resultieren daraus zu wenig Punkte. Das müsse sich heute verbessern. Allgemein wolle er eine Reaktion, mehr Wille und Kampfgeist auf dem Spielfeld sehen als am Vortag.

Gleich zu Beginn des Spiels lagen die Schweizerinnen mit vier Punkten hinten. Den Spanierinnen gelang in dieser Anfangsphase praktisch alles, dennoch konnten sie bis zum zweiten technischen Time-Out den Vorsprung nur auf fünf Zähler auszubauen. Das Heimteam hielt dagegen, bis kurz vor Schluss. Mit ihren Sprungservices überforderte Spaniens Captain Helia Gonzalez den Schweizer Annahmeriegel  und plötzlich stand es 14:24. Mehr als eine kleine Resultatkosmetik lag nicht mehr drin, der Startsatz ging trotz ansprechender Leistung des Heimteams an die stark aufspielenden Spanierinnen.

Den zweiten Durchgang begannen beide Teams nervös. Bei 3:6 nahm Coach Lippuner schon ein Timeout. Die Wirkung blieb jedoch aus, und bei der ersten technischen Auszeit lag sein Team schon wieder mit vier Punkten zurück und konnte erst einen erfolgreichen Angriff verbuchen. Bis zum zweiten technischen  Timeout schwoll der Rückstand auf sieben Zähler an. Den Schweizerinnen gelang im Angriff bis dahin nur wenig. Aber auch die Spanierinnen hatten die Souveränität des ersten Satzes verloren. So konnta das Heimteam nach einem zwischenzeitlichen Neunpunkte-Rückstand bis zum 18:20 aufholen. Dann war die Luft wieder draussen, am Ende des Satzes stand ein 19:25 auf der Anzeigetafel.

Nach der Pause von 10 Minuten spielten beide Teams wieder dem Niveau des ersten Satzes. Wie gewohnt lagen die Schweizerinnen mit einigen Punkten hinten, hielten aber dagegen und konnten mit dem 9:8 zum ersten Mal in dieser Partie in Führung gehen. Die Schweizerinnen waren nur während einer kurzen Phase in der Lage, das Spiel offen zu halten. Bei der zweiten technischen Auszeit betrug der Rückstand wieder drei Punkten. Trotz weiterhin viel Einsatzwillen ging auch der dritte Satz an Spanien.

Wie schon im ersten Spiel mangelte es den Schweizerinnen auch heute an Effizienz. Sie brauchten zu viele Versuche für einen Erfolg, machten dabei zwangsläufig auch viele Fehler.

Timo Lippuner zeigte sich nach dem Spiel bedingt zufrieden. Mehr Kampf und Wille war da, von den erfahrenen Spielerinnen erwarte er aber noch mehr.

Lena Sacher, eine der Debütantinnen dieses Wochenendes, gibt sich kämpferisch. Sie seien ein junges Team, welches sich noch steigern wird. Die Stimmung in der Mannschaft sei sehr gut, im Training pushe man sich gegenseitig.
Im Spiel am Freitag war davon leider nichts zu sehen, am Samstag konnte man zumindest phasenweise erkennen, was die 20 Jährige angesprochen hat.

Nach dem Spiel wurden Amelia Portero und Laura Künzler von als beste Spielerinnen ausgezeichnet.

 

Am 27. Juni fliegt das Team nach Gwangju. An der Universiade in Südkorea warten die Ukraine (2. Juli, 20:00 Uhr Lokale Zeit), Taipei (5. Juli, 15:00)  und Russland (6. Juli, 20:00)

Telegramm

Samstag, 13.06.2015

Testspiel (Damen)

Schweiz – Spanien 0:3 (17:25, 19:25, 19:25)

Salle de la Pépinière, Les Breuleux - 620 Zuschauer – Dauer 1h22 – Schiedsrichter: Sikanjic Aleksander / Weinberger Philippe – Linienrichter: Brêchet V. / Hochuli P.

Schweiz: 3 Belotti Simona (Libero) - 4 Schottroff Gabi - 5 Halter Martina - 6 Matter Madlaina - 9 Dalliard Tabea (Libero) - 10 Hämmerli Oriane - 12 Sacher Lena - 13 Granvorka Inès (Captain) - 14 Künzler Laura - 15 Girard Ségolène - 17 Unternährer Laura - 18 Montavon Léa - 19 Deprati Thays (Libero) - 20 Bisang Léonie

Coach: Lippuner Timo, Assistent: Schreier Jürgen, Physio: Zanetti Patrizia, Scout: Strohm Frieder

Reserve: Boillat Elise, Bulliard Manon. Abwesend : Elena Steinemann

Spanien: 13 Gonzalez Helia (Captain) - 16 Segura María  - 1 Schlegel María Priscilla - 15 Collar Nguema Milagros - 2 Corral Maria José - 5 Sánchez Alba  - 8 Delgado Mireya - 10 Portero Amelia  - 19 Rodriciaguez Patricia (Libero) - 3 Álvarez María Alejandra - 11 Caro Mabel  - 18 Folgueira Sara

Coach: Saurin Pascual, Assistent: Hernandez César, Physio: Esteban Esther, Scout: Molado Lluis

 

Bemerkungen:
Wiederum fand vor dem Spiel ein Plauschtraining für Kinder und Jugendliche statt. Geleitet von Coach Timo Lippuner mit Unterstützung aller Nationalspielerinnen konnten über 60 Kinder unterhaltsame Übungen durchspielen.
Es wurde noch ein vierter, inoffizieller Satz (25:22, Dauer 0h26) gespielt.