30. Powerman Zofingen: Weltrekordversuch von Freddy Nock
Duathlon

30. Powerman Zofingen: Weltrekordversuch von Freddy Nock

«Ich freue mich auf die Herausforderung mit dem Todesrad» Zum 30. Jubiläum des Powerman Zofingen haben sich die Organisatoren etwas Spezielles einfallen lassen: Am gleichen Austragungsort steigen gleich zwei Ausdauer-Ausnahme-Events von Interesse für die ganze Welt.

Die ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships und ein spektakulärer Weltrekordversuch von Freddy Nock. Der weltbekannteste Hochseil-Akteur aus Uerkheim will mehr als 24 Stunden lang im oder auf dem Todesrad laufen. «Ich freue mich auf diese Herausforderung, quasi vor meiner Haustüre.»

Am 2. September 2018 gibt es in Zofingen wiederum ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships. Dass die ITU (International Triathlon Union) und die IPA (International Powerman Association) dies nach 1997, 1998, 1999, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017 nun schon zum elften Mal, notabene zum achten Mal in Serie, in Zofingen macht, ist einmalig auf dem ganzen Erdball für den Triathlon- und vor allem für den Duathlon-Bereich. Bereits schon seinen 24. Weltrekord-Versuch in Angriff nimmt Freddy Nock. Der Start ist am Powerman Zofingen-Samstag, dem 1. September 2018, auf 12 Uhr mittags geplant. «Aufstellen werden wir das Todesrad mit einem Durchmesser von 9 Metern gleich neben der Wechselzone», so der 53-jährige Uerkheimer. «Danach will ich mindestens 24, bestenfalls 25 Stunden lang, ohne Unterbruch, im und auf dem Todesrad laufen.»

Erinnerungen an Kelly-Family
Der Weltrekordversuch tönt aufs erste nicht sonderlich spektakulär. Sieht man aber alleine schon die monströse Stahlkonstruktion des Todesrades, könnte einem richtig mulmig werden. «Man muss dabei bedenken, dass man nie geradeauslaufen kann, da es ein Rad ist», gibt Nock zu bedenken. «Man läuft also ständig bergauf oder bergabwärts.» Strapaziert werden vor allem die Fussgelenke. «Geschwollene Knöchel sind angesagt.» Aktueller Weltrekordhalter ist übrigens Freddy Nock selbst, zusammen mit Joey Kelly. «Im Rahmen des Wohltätigkeitsprogramms «RTL-Spendenmarathon 2006» absolvierte ich, zusammen mit dem Mitglied der Kelly-Family mit 24 Stunden die längste Zeit auf einem Todesrad», so Nock. Dies ohne eine einzige Unterbrechung. Würde man eine Pause machen, müsste man den Rhythmus zuerst wieder finden. «Man muss mit seinem Laufpartner genau im Rhythmus sein, das Rad darf also nie stillstehen oder gar rückwärtslaufen.»

Drei Marathons

Beim erfolgreichen Weltrekordversuch am 23./24. November 2006 hatte Nock nach 13 Stunden eine erste echte Krise. «Ich wollte sogar aufhören, doch dann hat mir Joey Kelly, der schon unzählige Marathons gemacht hatte, eine Weisheit fürs weitere Leben mitgegeben.» Kelly schaffte es, Nock mental wieder fit zu machen für die Fortsetzung des Weltrekordversuchs. «Fällt man in ein Loch, ist es wichtig, dass man die nächsten fünf Minuten übersteht, dass man quasi einfach weitermacht», so Nock, der seither viel dazu gelernt hat. Vor dem Weltrekordversuch drinnen im RTL-Studio hatte Nock, zusammen mit Kelly auf Tournee gehend, fast drei Monate lang intensiv trainiert. Während des gelungenen Weltrekords war Nock bei mehr als 9'000 Rotationen des Todesrades über 135 Kilometer gelaufen, was also mehr als drei Marathons entspricht.

24. Weltrekord lockt

Hatte Nock mit Kelly vor zwölf Jahren einen Partner, der sogar noch fitter war als er, wird Nock am 1./2. September 2018 in Zofingen gleich mehrere Partner haben. «Hatte RTL damals verlangt, dass ich nur gesichert im Rad drinnen laufen darf, bin ich nun freier, kann auch ‘mal aufs Rad steigen und dort laufen», verspricht Nock Spektakel in der Thutstadt. Dabei muss aber stets gewährleistet sein, dass die Sportler der IWTOA WingTsun Kung-Fu D.B.-Schule Aarau in seinem Rhythmus laufen. «Ein Partner wird sicherlich beginnen und so lange wie möglich mit mir laufen, dies natürlich in seinem Rad auf der anderen Seite des Todesrades.» Bleibt zu hoffen, dass keiner der Partner einen Blackout hat. «Schwierig ist es vor allem bei allfälligen Partnerwechseln, wo alles reibungslos über die Bühne gehen muss. «Notfalls würde ich auch ein paar Runden alleine laufen, doch das wäre für mich dann ziemlich kräftezehrend.» Nock überlässt deshalb nichts dem Zufall, trainiert auf seinem eigenen Todesrad und auf seinem Power Plate schon seit über drei Monaten. Und auch seine angedachten Mitläufer sind tüchtig am Trainieren. Nock hat bereits sieben Einträge im Guinness-World-Records-Buch und 23 erfolgreiche Weltrekordversuche. «Ich bin zu 99 Prozent überzeugt, dass ich meinen 24. Weltrekord schaffe und freue mich schon sehr darauf, vor allem weil dieser quasi vor meiner Haustüre stattfinden wird.» Nock kennt die Powerman Zofingen-Arena zudem bestens, nahm er doch in den letzten zwei Jahren doch schon an der Powerman CHARITY teil, doch die ging nur über 5 Kilometer und nicht über 135 Kilometer. Text: Raphael Galliker