Marcel Hug ist mit seiner Saison zufrieden
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Marcel Hug ist mit seiner Saison zufrieden

Marcel Eric Hug freut sich, dass er wieder auf eine gute Saison zurückblicken darf. Die Highlights im 2014 waren die drei EM-Titel in Swansea (Wales), sowie sein erster Sieg am London Marathon. Aber auch die Siege an den Diamond League Meetings in Lausanne (mit verletzter Hand) und Zürich waren von grosser Bedeutung. Mit dem erneuten Sieg am Oita Marathon mit einer sehr schnellen Zeit konnte er am Ende der Saison noch einen schönen Schlusspunkt setzen.

Nebst den Highlights gehören aber auch „Lowlights“ meistens dazu. So musste Hug Ende Juni zum ersten Mal in seiner Laufbahn mit einer ernsthaften Verletzung fertig werden. Die Schnittverletzung an der Hand verheilte zum Glück sehr schnell. Bereits nach zirka zehn Tagen konnte er wieder trainieren und in Lausanne den ersten Wettkampf bestreiten. Jedoch musste der Rollstulfahrer anschliessend auf das Diamond League Meeting in Paris verzichten, da er in Lausanne die Hand doch etwas überstrapaziert habe.

An der EM, auf die er sich sehr gut vorbereitet hatte, dann ein weiterer Dämpfer: Es konnte doch nicht zum lang ersehnten Duell gegen seinem Hauptrivalen David Weir kommen. Weir musste kurzfristig wegen einer Verletzung Forfait geben. Folglich relativierte seine Abwesenheit den Titel von Hug  etwas. Zudem erwischte Hug einen nicht optimalen Start in die EM. Er musste sich über 400m, seiner schwächsten Disziplin, von zwei Konkurrenten geschlagen geben. Dass er nicht seine optimale Leistung abrufen konnte, hatte verschiedene erklärbare Gründe.

Eine weitere Niederlage musste Hug am New York Marathon einstecken – wollte er doch unbedingt seinen Sieg vom letzten Jahr verteidigen. Doch bereits nach zirka sechs Kilometer war bei seinem Vorderrad eine der zwei Schrauben locker, welche dann später auch ganz heraus fiel. Zwar konnte Hug den Marathon noch mit Müh und Not zu Ende fahren, verlor jedoch den Kontakt zur Spitze.

Awards
In diesem Jahr durfte Hug zum ersten Mal einen Sportnacht-Kristall an der Internationalen Sportnacht in Davos entgegen nehmen. Dies für seine Leistungen im 2013 und 2014. Sehr überraschend kam der Gewinn zum Behindertensportler des Jahres an den CS Sports Awards. Er war überzeugt, dass Christoph Kunz als einziger Schweizer Paralympic-Sieger in Sotschi oder auch Manuela Schär vor ihm platziert sein würden. Mit dieser Auszeichnung ist er nun automatisch für die Swiss Awards von morgen Samstag nominiert.

Ausblick 2015
Der Höhepunkt der Saison 2015 ist zweifellos die Weltmeisterschaft in Doha, Qatar. Diese finden erst im Oktober statt, diesmal hoffentlich mit Weir und vielen anderen starken Athleten am Start. Aufgrund der späten WM (gleich anschliessend ist der NY-Marathon) findet der WM-Marathon bereits im Frühling innerhalb des London Marathons statt. Nebst der WM werden wiederum die Marathons sowie die Diamond League Meetings eine hohe Gewichtung haben.

Ein weiteres Highlight dürften dieses Jahr die Swiss Series sein. Zwei der drei Bahnmeetings finden in diesem Jahr in Arbon statt. Die Bahn in Arbon gehört zu den schnellsten der Welt und wird daher besonders viele Athleten in den Thurgau locken. Immerhin hat Hug alle seine Weltrekorde in Arbon aufgestellt. http://www.stvarbon.ch/rollstuhlsm/

Natürlich steht auch die Saison 2015 ganz im Zeichen des Weges nach Rio 2016. Dies gilt auch für das richtige Material. So möchte er bereits in diesem Jahr einen neu entwickelten Rennrollstuhl in Japan anpassen lassen.

Nebst den üblichen sportlichen Herausforderungen wird Hug dieses Jahr eine neue Aufgabe annehmen. Er möchte im Sommer in Nottwil ein erstes internationales Trainingslager für Junioren und Anfänger organisieren und so etwas von seinen Erfahrungen anderen Athleten weitergeben. Zurzeit steht er noch in der Planungsphase und auf der Suche nach finanziellen Mitteln.

Whats next
Momentan befindet sich Marcel Hug im Saisonaufbau. Die ersten Wettkämpfe finden im Februar nach dem alljährlichen Trainingslager in den Arabischen Emiraten statt. Der sympathische Sportler freut sich sehr auf die diesjährige Saison und ist sehr motiviert.